Nikotin wird im DSM-IV nicht unter den Substanzen angeführt, die eine Angststörung auslösen können. Die Forschungsergebnisse reichen derzeit nicht aus, um von einer Intoxikation durch Nikotin (und daraus resultierender Angst) sprechen zu können. Bei der Darstellung des Nikotinentzugs wird jedoch auf das mögliche Auftreten von Ängsten hingewiesen.
Nikotin stimuliert spezifische Acetylcholinrezeptoren im Gehirn und steigert auf diese Weise die psychomotorische Aktivität, die geistige Leistungsfähigkeit, die sensomotorische Leistung, die Aufmerksamkeit und die Merkfähigkeit.
Gleichzeitig aktiviert Nikotin über die vermehrte Adrenalinausschüttung das sympathische Nervensystem und versetzt den Körper in einen Alarmzustand wie bei einer Stressreaktion.
Nikotin beschleunigt den Herzschlag und verengt die Blutgefäße, wodurch der Blutdruck erhöht wird. Die anfängliche Leistungssteigerung führt jedoch bald zu einer Leistungsminderung (durch Blutdruckabfall und Sauerstoffmangel).
Langfristig bewirkt zu viel Nikotin eine Störung der Serotonin-Speicherverteilung, eine Hemmung der Proteinsynthese, eine Blutgefäßverengung und eine Arterienverkalkung.
Nikotin raubt dem Körper in Belastungssituationen den nötigen Sauerstoff und über die Appetithemmung die nötige Energie, sodass die körperliche Leistungsfähigkeit letztlich gesenkt wird, und zwar gerade dann, wenn aufgrund von körperlicher oder psychischer Belastung ein Mehrbedarf an Sauerstoff gegeben ist. Der Nikotintransport über die Blutbahn beeinträchtigt den Sauerstofftransport.
Sauerstoff wird durch Bindung von Sauerstoffmolekülen an die roten Blutkörperchen transportiert. Das im Rauch enthaltene giftige Kohlenmonoxid bindet in gleicher Weise an die roten Blutkörperchen (Erythrozyten), und zwar 200 mal leichter als Sauerstoff. Selbst bei niedriger Kohlenmonoxidkonzentration werden 15-20% aller Erythrozyten mit Kohlenmonoxid „besetzt” und fallen für ihre eigentliche Aufgabe als Sauerstoffträger aus. Das Kohlenmonoxid im Blut verhindert eine ausreichende Sauerstoffzufuhr zum Gehirn und zu anderen Organen, insbesondere zum Herzen, wodurch Herzrhythmusstörungen und Angina-pectoris-artige Anfälle auftreten können.Beim Nikotinentzug (plötzliche Beendigung des Rauchens innerhalb von 24 Stunden) treten nach dem DSM-IV mindestens vier der folgenden Symptome auf: Angst, Unruhe, verminderte Herzfrequenz, Konzentrationsschwierigkeiten, Ablenkbarkeit, Enttäuschung oder Ärger, dysphorische oder depressive Stimmung, Schlaflosigkeit, gesteigerter Appetit oder Gewichtszunahme.